Madagaskar, Schutz des Baobab Tsitakakoike in Andombiry (abgeschlossen)
Die Studiosus Foundation unterstütze mehrere Maßnahmen zur Aufklärung und Schulung der lokalen Bevölkerung zu ökologischen Themen, insbesondere zur Wiederaufforstung mit dem Ziel den Baobab Baum zu erhalten.
Schon immer gibt es ihn, diesen gewaltigen Baobab-Baum. 33 Meter sind es, wenn man um ihn herum läuft, 10 Meter hat er im Durchmesser. Für die Bevölkerung von Andombiry an der Südwestküste Madagaskars ist der Baum mit dem Namen Tsitakakoike Erbe der Vorfahren, sie ehren ihn mit besonderen jahreszeitlichen Zeremonien. Zugleich sichert er den 94 Haushalten der Gemeinde, die von Viehzucht sowie von Reis- und Maniokanbau leben, ein bescheidenes Einkommen durch die wenigen Touristen, die diese Naturattraktion besuchen.
Um den Baum zu schützen, wurden regelmäßig sämtliche Pflanzen und Sträucher in seiner näheren Umgebung entfernt. Dies hat dazu geführt, dass der Grundwasserspiegel stark gesunken ist und dem Baobab die Nahrungsquelle fehlt.
Generell leidet die dortige Umgebung stark unter der Abholzung, das Holz wird zum Kochen gebraucht. Abholzung ist insgesamt ein großes Problem in Madagaskar, dabei werden 80% des Holzschlags zum Kochen gebraucht. Die Folge: der Boden wird unfruchtbar, dies bedroht den Feldanbau der Bewohner und deren gesamte Lebensumgebung. Auch das Vieh verliert so seine Lebensgrundlage.
Der Gemeinderat von Andombiry suchte Hilfe und bekommt nun Unterstützung durch die Schweizer Umweltorganisation ADES, insbesondere durch deren madagassisches Team aus der Küstenstadt Morombe. Gemeinsam mit der gesamten Bevölkerung wurde die Situation besprochen und ein Konzept zur Wiederaufforstung geschaffen. Das oberste Ziel ist die Erhaltung des Baobab-Baums, dann kommt der Schutz für die weitere Umgebung.
Zum gemeinschaftlich beschlossenen Konzept gehören, neben der schrittweisen Aufforstung, regelmäßige Umweltschulungen, insbesondere die Sensibilisierung der Bevölkerung zu Umweltschutzbelangen im Alltag.
Mit ersten Neupflanzungen wurde im Sommer 2014 bereits begonnen, alle Bewohner Andombirys helfen aktiv mit.
Die Bevölkerung konnte zudem für den Einsatz energiesparender Kocher gewonnen werden. Jeder Haushalt erhält gegen eine geringe Gebühr ein Kochset, bestehend aus einem Solar- und einem energieeffizienten Kocher.
So können die Frauen der Gemeinde an Sonnentagen mit dem Solarkocher und an bewölkten Tagen mit dem Energieeffizienzkocher ihre Familien versorgen. Auch in deren Gebrauch wird die Bevölkerung geschult.
So verringert sich der Brennholzbedarf, die Abholzung und die CO2-Emissionen werden reduziert. Zusammen mit der Wiederaufforstung werden langfristig Waldflächen als essentieller Lebensraum gesichert und der Baobab-Baum Tsitakakoike wird geschützt. Der Gesundheitsschutz der Bevölkerung verbessert sich, da durch Energieeffizienzkocher keine giftige Rauchentwicklung entsteht und Verbrennungen bei Kindern wie am offenen Feuer kaum möglich sind.
Die Fertigung der Kocher erfolgt in madagassischen Werkstätten durch lokale Arbeitskräfte. So wird ein Beitrag zur Arbeitssicherung zur Armutsbekämpfung geleistet.
Das in 2014 begonnene Projekt hat eine Laufzeit von drei Jahren und wurde von der Studiosus Foundation e.V. finanziert.
Inzwischen sorgt die gesamte Community von Andombiry dafür, dass die von ihnen geschaffene Natur erhalten bleibt und weiter wachsen kann. Gekocht wird auf den solar- und energieeffizienten Kochern.
Maßnahmen auf einen Blick
Die Studiosus Foundation e.V. unterstützt die
- Aufklärung und Schulungen der lokalen Bevölkerung zu ökologischen Themen mit dem Ziel der langfristigen Verbesserung der Lebenssituation
- Wiederaufforstung im Gebiet der Gemeinde Andombiry
- Herstellung energieeffizienter Kocher, Verteilung an die Haushalte von Andombiry
- Betreuung des Projekts durch das lokale ADES-Team über drei Jahre und danach bei Bedarf
Dieses Projekt ist abgeschlossen.