Äthiopien, interkulturelles Training und Englischunterricht in Jinka (abgeschlossen)
Das im südlichen Äthiopien gelegene Tal des Omo-Flusses mit dem angrenzenden Mago-Nationalpark ist seit Jahrhunderten die Heimat einer großen Zahl indigener Völker, die als Nomaden und Hirten in dieser unzugänglichen Region ihre ganz eigenen Kulturen bewahrt haben. Immer mehr Reisende wollen die für sie faszinierende und einzigartige Kulturvielfalt im Süden Äthiopiens kennenlernen. Diese Entwicklung ist für die acht Völker, die entlang des Omo-Flusses leben, ein zweischneidiges Schwert. Sie profitieren einerseits vom wachsenden Interesse der Besucher durch das Entstehen zusätzlicher Einnahmequellen. Andererseits wird ihre Existenz genau dadurch und die damit zum Teil verbundene Kommerzialisierung ihrer Kultur bedroht. Das Fotografieren der Tellerlippen tragenden Mursi-Frauen, das sich zunehmend zu einem Geschäft entwickelt, ist ein Beispiel von vielen.
Den Ausweg aus dieser Situation könnte ein nachhaltiger Tourismus weisen, der Begegnung auf Augenhöhe zum Ziel hat. Dafür braucht es jedoch Voraussetzungen, die sich nicht von alleine einstellen.
Die im Omo-Tal und Mago-Nationalpark lebenden Völker sprechen ihre eigenen Sprachen und haben selten Zugang zu Bildungseinrichtungen. Dies erschwert die Kommunikation mit Besuchern und führt auf beiden Seiten zu Unverständnis. Hier sind u.a. Englischkenntnisse zur Überwindung der Sprachbarrieren und Grundwissen auch zum kulturellen Hintergrund touristischer Besucher notwendig.
Um den interkulturellen Dialog zwischen Besuchern und Besuchten zu fördern finanzierte die Studiosus Foundation e.V. , in Zusammenarbeit mit dem South Omo Research Center (SORC) in Jinka, die Ausbildung von Jugendlichen aus dem Stamm der Mursi, die die Schule beendet haben, zu 'Local Guides'. Dieses Training beinhaltete außerdem fundierten Englischunterricht, der von Muttersprachlern durchgeführt wird.
Als interkulturelle Mittler ihrer Gemeinschaft und als Übersetzer sollten diese jungen Frauen und Männer künftig Besuchern mehr aus dem Leben ihres Volkes und ihrer Communities vermitteln können. Das Erlernen der englischen Sprache bietet zudem zusätzliche Chancen auf dem Arbeitsmarkt.
Aufgrund verwaltungstechnischer Hürden vor Ort musste das Projekt eingestellt werden.
Maßnahmen auf einen Blick
Die Studiosus Foundation e.V. finanzierte die Einrichtung eines Unterrichtsraumes, den Aufbau eines Englisch-Trainings und die Gehälter der Trainer.
Dieses Projekt ist abgeschlossen.