Äthiopien, Ein neues und größeres Museum für Yeha (abgeschlossen)
Die Studiosus Foundation beteiligte sich an der Finanzierung des Museumbaus sowie am Bau der Sanitäranlagen und der Wasserversorgung.
Im Norden Äthiopiens, in der Provinz Tigray, liegt der archäologisch bedeutsame Ort Yeha. In dieser Region entstanden im frühen ersten Jahrtausend vor Christus, mit der Einwanderung verschiedener Bevölkerungsgruppen aus Südarabien und der damit verbundenen Entstehung der äthio-sabäischen Kultur blühende Städte, Handelsstationen und Kultplätze.
Zahlreiche Funde vor Ort, wie der Große Tempel, das Monumentalgebäude Grat Beal Gebri, Grabanlagen und ausgedehnte Siedlungsfunde geben heute Zeugnis davon. Yeha selbst war Zentrum des äthio-sabäischen Reiches von Di'amat. Der Ort befindet sich 35 Kilometer entfernt von Aksum, religiöser und kulturhistorischer Mittelpunkt der Provinz Tigray.
Seit 2009 forscht und gräbt die Orientabteilung des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI) in Yeha. Da das dortige ursprüngliche Museum für die vielen neuen Funde nicht ausreicht, wurde zwei Jahre später mit dem Bau eines neuen Site-Museums begonnen. Hier soll auch die Bevölkerung die Möglichkeit bekommen, nicht nur eigenes Kulturerbe zu sehen, sondern auch eigene Fundstücke einzubringen.
Die Studiosus Foundation e.V. beteiligte sich mit einer ersten Förderung an der Finanzierung des Museumbaus. Um dieses Vorhaben zum Abschluss zu bringen wurden weitere Mittel für den Bau der Sanitäranlagen und die Wasserversorgung benötigt, die die Studiosus Foundation e.V. zur Verfügung stellte.
Für die Wasserversorgung wird das Wasser während der Regenzeiten vom Flachdach des Museums entlang der Außenmauern in unterirdische Zisternen geleitet. Bei Bedarf wird diese über eine per Solarenergie betriebene Pumpe zugeleitet.
Diese Lösung der Wasserversorgung soll zugleich ein Modell für die lokale Bevölkerung sein, die Wasser nur über einige im Ort befindlichen Brunnenstellen und Zapfstellen außerhalb bezieht. Grundwasser ist in dieser Gegend knapp, so dass es während der Trockenzeiten immer wieder zu Mangelversorgung kommt. Mit der Einführung und dem Ausbau der Wasserversorgung über Zisternen kann die Versorgung der lokalen Bevölkerung ganzjährig gesichert sein.
Das Museum wurde zusammen mit einheimischen Arbeitskräften in lokaler Bauweise und mit lokalen Materialien errichtet. Zugleich bietet das Museum mit seinem Café und Shop Einkommensmöglichkeiten und fair bezahlte Jobs.
Die für Herbst 2020 geplante Einweihung kann wegen der aktuellen politischen Lage bis auf weiteres nicht stattfinden. Die antiken Stätten und auch das neue Museum in Yeha wurden bei den kriegerischen Auseinandersetzungen in Tigray, die über mehrere Monate andauerten, nach neuesten Informationen nicht beschädigt oder zerstört.
Maßnahmen auf einen Blick
2011 co-finanzierte die Studiosus Foundation e.V. den Aufbau des Museums, sowie die Einkommensmöglichkeiten des Museumscafés.
2019 ermöglichte die Studiosus Foundation e.V. den Bau der Sanitäranlagen einschließlich der regenerativen Wasserver- und -entsorgung.
Dieses Projekt ist abgeschlossen.