Argentinien, Gemeindetourismus in der indigenen Gemeine Chorcán (abgeschlossen)
Die Studiosus Foundation e.V. finanzierte den Bau von Sanitäranlagen eines Sanitätsraumes, Informationstafeln sowie Infoflyer für Besucher. Für weitere Infos bitte anklicken.
Die Gemeinde Chorcán liegt in der Quebrada de Huamhuaca, einer 100 km langen Hochschlucht im Norden Argentiniens. Chorcán ist durch einen festen Zusammenhalt und starke Gemeindestrukturen geprägt. So organisiert die Gemeinde eine Fernschule, in der die Kinder des Dorfes ihre Sekundarschulausbildung machen können, ohne ihre Familien verlassen und in ein städtisches Internat gehen zu müssen. Allerdings gibt es wenig Perspektiven im Dorf, so dass die meisten Jugendlichen Chorcán nach Abschluss der Ausbildung verlassen. Damit fehlen dort die Arbeitskräfte, der Erhalt der Gemeinde sowie die Gemeinschaftsarbeit bleiben den Älteren allein überlassen.
Nun hat die Gemeinde begonnen, ein Projekt im Bereich des Gemeindetourismus aufzubauen. Mit Unterstützung der Universität von Quilmes in Buenos Aires, einer lokalen NGO und dem Weltfriedensdienst e.V. organisierten die Bewohner verschiedene Workshops, um diesen Plan umzusetzen. Der Umfang des Projekts wurde gemeinsam in einem Plan festgelegt, junge Schulabsolventinnen und Absolventen erhielten eine Schulung als Fremdenführer. Zugleich diskutierte man mit den Nachbargemeinden die Auswirkungen dieses Projekts auf regionaler Ebene. Nicht nur Beschäftigung und Einkommenssicherung will man erreichen, das Projekt soll gleichzeitig ein Beitrag zur Bewahrung der Identität der Gemeinden sein und Respekt gegenüber der Umwelt und dem eigenen kulturellen Erbe vermitteln.
Seit 2013 können nun touristische Besucher bei einheimischen Familien von Chorcán wohnen, werden von ihnen verpflegt und können am Alltagsleben teilnehmen. Die lokalen Guides organisieren und begleiten Ausflüge in die Umgebung.
Sehr bald kam man zu der Erkenntnis, dass die hygienischen Bedingungen für die Touristen verbessert werden müssen und das dafür ordentliche Toiletten und Waschgelegenheiten nötig sind. Ein Sanitätsraum soll zudem die Erste-Hilfe-Versorgung sicherstellen.
Außerdem sind Informationsschilder an verschiedenen Standorten sinnvoll. Sie dokumentieren zugleich den Anspruch der Gemeinde auf das von ihr seit Jahrhunderten besiedelte Territorium.
Die Einnahmen aus diesem Projekt fließen zum Teil in einen Gemeinschaftsfond, über dessen Verwendung die Gemeindemitglieder entscheiden.
Maßnahmen auf einen Blick
Die Studiosus Foundation e.V. finanzierte den Bau der Sanitäranlagen und des Sanitätsraumes, die Produktion und Aufstellung von Informationstafeln sowie die Herstellung von Infoflyern für Besucher.
Dieses Projekt ist abgeschlossen.